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Ein Opel Olympia Rekord P1 Bestattungswagen in 1:43
Dieser
Bestattungswagen entstand aus einem P1-Caravan von PMA Minichamps.
Der Umbau: | Olympia Rekord P1 Bestattungswagen |
Das Basismodell: | PMA Minichamps, Olympia Rekord P1 Caravan, Art.Nr.430043218 |
Der / Die Teilespender: | - |
Der Schwierigkeitsgrad: | |
Das Baujahr: | 2003 |
Allgemeines zum Vorbild und zu meinem Umbau:
Die Karosseriebaufirma Welsch in Mayen fertigt schon seit Jahrzehnten auf
der Basis diverser Opel-Fahrzeuge Bestattungswagen an. Zumindest eines dieser
Fahrzeuge wurde aus einem P1 gebaut.
Mein Wagen hat kein konkretes Vorbild.
Der Welsch-Umbau diente lediglich als Anhalt. Für die Umsetzung ins Modell war
nur ein einziges, eher klein ausgefallenes Fotos als Vorlage greifbar. Für einen
sklavisch exakten Nachbau reicht das einfach nicht aus. Das Bild ist im
Opel-Jahrbuch 2003 aus dem Podszun-Verlag wiedergegeben.
Auf dem Foto ist
deutlich zu sehen das die Karosserie verlängert wurde. Der Bereich hinter den
B-Säulen wurde erheblich umgebaut. Das Dach wurde im Bereich des Sargraumes
erhöht, deutlich zu sehen ist das an den neuen Hecktüren. Die Heckklappe wurde
durch eine zweiteilige Klapptür ersetzt.
Wer einen P1-Bestatter als Modell
bauen möchte, egal ob Welsch oder nicht, kommt um eine Verlängerung der
Karosserie nicht herum. Der Laderaum des originalen P1-Caravan ist für einen
Sarg schlicht und einfach zu kurz.
Das bei meinen P1-Totalumbauten schon
bekannte Problem: Es fehlen die Beschriftungen. Auf den vorderen Kotflügeln
müssten "Rekord"-Schriftzüge angebracht werden, auf der Motorhaube fehlen der
"OPEL"-Schriftzug und der "Blitz".
Allgemeines zum Modellumbau:
Zunächst wird
das Basismodell, irgendein Minichamps P1-Caravan, wieder in die bekannten
Baugruppen zerlegt :
Die mechanische Verbindung der einzelnen Baugruppen ist bereits beim P1 Cabrio-Umbau beschrieben worden. Da eine komplette Neulackierung unumgänglich ist, mussten die Anbauteile komplett entfernt werden.
Das zerschneiden der Karosserie:
Die
Karosserie wurde zuerst entlackt und danach mit der Laubsäge und der
Trennscheibe der Proxxon in drei Teile zerlegt. Die mittleren Säulen in den
hinteren Fensterbereichen wurden mit der Trennscheibe herausgeschnitten.
Für
die Verlängerung der Karosserie wurden mehrere Plastikstreifen ausgeschnitten.
An den Seiten wurden 7 mm breite Teile verwendet, das Dach wurde um knappe 8 mm
erweitert. Die Kunststoffstücke wurden innen zusätzlich mit längeren, waagerecht
verlaufenden Blechstreifen versehen. Die erleichtern das einleimen und
verstärken die Klebestellen zusätzlich.
In die Endsäulen mussten ebenfalls
zwei Füllstücke eingebaut werden. Die Stärke ergibt sich aus dem Materialverlust
beim Trennen und dem Ausgleich um eine einheitliche Dachhöhe, bzw. eine optisch
einheitliche Karosserielinie zu erreichen. Dabei musste etwas experimentiert
werden. Der innere Übergang, in den Fensteröffnungen, von den Endsäulen zum
Dach, wurde durch das auftragen von Stabilit und anschliessendes überschleifen
erzielt.
Zum zerlegen noch einige Anmerkungen. Bevor die Säge und die
Trennscheibe tatsächlich in Aktion traten, wurden die bei den P1-Pickup Umbauten
angefallenen, abgetrennten Dachteile mal an die entlackte Rohkarosserie
angehalten. So nach dem Motto: Wo soll Ich den nun sägen??
Es mutet etwas
unlogisch an, das die Karosse letztlich in drei Teile zerschnitten wurde. Man
könnte ja auch einfach das Heckteil über den Endsäulen, mit einem Dachrest,
komplett abschneiden. Für eine gute Optik ist das allerdings nicht unbedingt zu
empfehlen.
Der gesamte Aufbau des Caravan "verjüngt" sich im Heckbereich
quasi in allen Ebenen. Um eine einheitliche Linie der Karosserie zu erreichen,
muß das Dach, mit dem "eingeflickten" Füllstück, bereits hinter den B-Säulen um
ca. 2 - 3/10 Millimeter "angehoben" werden. Dadurch ergibt sich zwangsläufig:
Das Füllstück im Dach ist fast 1 mm länger als die seitlichen Verlängerungen.
Die Endsäulen müssen, wie schon erwähnt, entsprechend "aufgefüttert" werden.
Wer das Heckteil komplett abschneidet, wird nach dem verlängern im
Dachbereich und in den seitlichen Fenstern einen deutlichen "Knick" nach oben
feststellen. Schon das einfache anhalten der Dachreste an der noch kompletten
Karosserie zeigte diesen Effekt.
Das Bild: Die blanke, in drei Teile zerlegte Karosserie. Davor liegen einige der verwendeten Plastikstücke die zum verlängern der Karosse genutzt wurden.
Weitere Arbeiten an der Karosserie:
An der
alten Heckklappe wurde die Vertiefung für das Kennzeichen mit etwas Stabilit
aufgefüllt und verschliffen. Der neue mittige Steg der Hecktüren entstand aus
einem innen eingeklebten dünnen Plastikstreifen. Darauf wurde von aussen etwas
Stabilit aufgetragen, überfeilt und überschliffen.
Die neue Fuge zwischen
den Hecktüren wurde mit der Laubsäge eingearbeitet, die Scharniere entstanden
aus vier Tupfern Stabilit. Den verchromten Türgriff spendete die Bastelkiste.
Die Verbreiterung der B-Säulen wurde ebenfalls mit Plastikstreifen und etwas
Stabilit hergestellt. Die im Wagen eingeklebte Trennwand wurde aus einem
Plastikrest ausgeschnitten und mit der Feile an die innere Form der Karosse
angepasst. In die Mitte der Trennwand wurde eine Fensteröffnung eingearbeitet.
Die Fensterscheibe wurde nach dem lackieren passgenau eingesetzt.
Alle
Bereiche der Karosserie die verändert wurden, mussten gründlichst überschliffen,
zum Teil auch noch verspachtelt werden. Das Spachteln war besonders im Bereich
der Seitenwände notwendig. Die gerundete Karosserieform richtig herauszuarbeiten
ist nicht ganz so einfach. So richtig 100%ig ist mir das auch nicht gelungen....
Etwas diffizil ist auch das einarbeiten der Regenleisten in die am Dach
eingesetzten Füllstücke. Zur Kontrolle der bearbeiteten Oberflächen und
Übergänge wurde fallweise etwas Filler mit dem Pinsel aufgetragen und wieder
überschliffen.
Die vierteilige Dachreling entstand aus angeschliffenem und
mit Klarlack überlackierten 0,6 mm Neusilberdraht. Auf dem Dach wurde noch eine
geschlossen dargestellte Dachluke angebracht. Dieses 7 x 7 mm große Teil
befindet sich genau auf der eingesetzten Dachverlängerung und wurde aus einem
Stück Blech angefertigt.
Die Bilder: Die neu aufgebaute Karosserie. Der gefillerte und teilweise noch einmal überschliffene Rohbau ist mal provisorisch auf das verlängerte Fahrgestell aufgesetzt. Im Dach sind sechs der acht Löcher für die Reling bereits gebohrt.
Auf der Fahrerseite wurde die Ansenkung für den Aussenspiegel
mit Stabilit verfüllt und verschliffen. Auf beiden Wagenseiten wurden neue 0,5
mm Löcher für die im Eigenbau erstellten Spiegel gebohrt.
Lackiert wurde in
drei Schichten. Eine Schicht Grundierung / Filler und zweimal Schwarz. Der
vordere Innenraum und die Trennwand wurde mit einem selbst angemischten, matten
Hellelfenbein angepinselt. Der Bereich des Sargraumes wurde mittelgrau
angestrichen. Wie fast immer wurden die Farbentöpfe von Revell verwendet.
Arbeiten am Fahrgestell:
Das Fahrgestell
wurde mit einem Plastikrest und etwas Blech verlängert. Der alte Auspuff wurde
abgetrennt und aus einem Stück 0,6 mm Neusilberdraht neu erbaut. Zusätzlich
wurde das neue "Rohr" noch mit einer winzigen, aus Blech gefertigten Schelle
versehen.
Die Stoßstangen wurden in der Mitte etwas angefeilt. Hier wurden
die aus Blech angefertigten Kennzeichenhalter befestigt.
Der überarbeitete
Auspuff erhielt eine silberne Lackierung. Die Felgen wurden schwarz lackiert.
Arbeiten an der Verglasung:
Da eine senkrecht
stehende Trennwand in die Karosserie eingeklebt wurde, musste die einteilige
Verglasung entsprechend zerschnitten werden. Vorne wurde die Frontscheibe mit
den Seitenscheiben bis zur B-Säule verwendet. Der übriggebliebene Rest kann in
der Bastelkiste eingelagert werden.
Die Seitenscheiben wurden aus
dursichtigem Kunststoff ausgeschnitten, überfeilt und nach der Lackierung der
Karosserie passgenau eingesetzt. Zusätzlich wurden die Scheiben im Innenraum mit
je drei Drahtstücken und etwas Klarlack gesichert. Der Sichtschutz wurde auf den
Innenseiten der Scheiben mit einem scharfen Messer eingeritzt.
In gleicher
Machart wurden auch die neuen Scheiben für die Hecktüren angefertigt. Dort
wurden zusätzlich noch goldfarbene Kreuze aufgebracht. Dafür wurde ein
Goldmetallicfarbener Filzschreiber benutzt. Den gab es mal als Beigabe zu einer
Flasche Mariacron (Prost !! ).
Das Bild: Das Fahrgestell mit der überarbeiteten Inneneinrichtung. Die gekürzten und neu lackierten Seitenteile sind provisorisch eingesteckt, aber noch nicht verklebt. Der Kennzeichenhalter wurde an der vorderen Stoßstange montiert. Die Ladefläche wurde verlängert und mit einem neuen Anstrich versehen, der aus einem Stück Holz gefertigte Sarg ist bereits montiert.
Arbeiten an der Inneneinrichtung:
Die
vorderen Sitze erhielten einen schwarz/weißen Anstrich. Die Seitenteile wurden
entfernt und geteilt. Die Innenseiten bekamen einen neuen Anstrich in
Hellelfenbein und Mittelgrau. Das Armaturenbrett bekam im oberen Bereich eine
schwarze Lackierung. Die Fensterkurbeln und Türöffner wurden nach der
Neulackierung wieder Silber angepinselt.
Die Rückenlehne der hinteren
Sitzbank wurde im oberen Bereich abgetrennt. Der Bereich hinter den Vordersitzen
wurde mit einer durchgehenden Ladefläche versehen. Dafür wurden wieder mehrere
Plastikplatten, Füllstücke aus Kunststoff und Stabilit-Express verwendet. Die
hintere Verlängerung wurde mit einem in der Bastelkiste vorhandenen Teil und
etwas Blech "angeflickt". Das verwendete Bauteil fiel bei den P1-Pickup Umbauten
an.
Die beiden Führungsschienen für den Sarg wurden aus Neusilberdraht
angefertigt und aufgeklebt.
Der gesamte hintere Bereich der Ladefläche
erhielt zum Abschluss einen mittelgrauen Neuanstrich.
Für die vorderen
Fußräume wurden die üblichen "Matten" aus schwarzem Bastelkarton ausgeschnitten
und eingeklebt. Die fehlende Pedalerie wurde im Eigenbau aus etwas 0,4 mm Draht
und etwas Stabilit-Express angefertigt.
Die Innenkotflügel erhielten eine
mattschwarze Lackierung mit Revell Nr.8 .
Die "Ladung":
Im Sargraum wurde eine passende "Kiste" untergebracht. Der Sarg
wurde aus einem Vierkantholz ausgesägt, geraspelt und geschliffen. Für den
braunen Anstrich wurden wieder die Farben von Revell verwendet. Die silber
lackierten Handgriffe entstanden aus 0,4 mm Kupferdraht. Auf eine weitere
Detaillierung konnte getrost verzichtet werden. Der Sichtschutz der Seiten- und
Heckscheiben erfüllt auch am Modell seinen Zweck.
Wem der Sarg zu makaber
erscheint, kann darauf ja auch einfach verzichten. Aber zu einem
Bestattungsfahrzeug gehört der nun mal einfach dazu. Für mich jedenfalls. Ich
habe damit absolut kein Problem.
Das Bild: Die alte Heckklappe des Caravan wurde in eine zweiteilige Klapptür umgebaut.
Restarbeiten / Sonstiges:
Hier gibt es
eigentlich nur die üblichen Arbeiten zu vermelden.
Die beiden Aussenspiegel
wurden aus 0,4 mm Kupferdraht und etwas Blech zusammengelötet, verzinnt, mit
Klarlack überstrichen und in die vorbereiteten Bohrungen an der Karosserie
eingeleimt.
Die Rückleuchten wurden farblich etwas nachbehandelt. Die
vorderen Blinkleuchten und die hinteren Rückstrahler mussten mit diversen
Revell-Farben neu aufgebracht werden.
Der Chromschmuck wurde recht üppig
ausgeführt. Alle Zierleisten und die Fensterrahmen wurden mit Bare Metal Folie
verchromt. Die seitlichen Leisten wurden mit Absicht etwas "verbreitert" und im
Bereich der hinteren Kotflügel etwas verlängert. Die Schweller bekamen ebenfalls
etwas Bare Metal verpasst. Wenn man schon abtreten muß, dann wenigstens in einem
richtig luxuriösen Auto .
Die Nummernschilder wurden wie immer auf dem PC angefertigt.
Das Bild: Links das von mir verwendete Basisfahrzeug, der Burgunderrote Caravan, Minichamps Art.Nr. 430 043 218. Rechts der daraus entstandene P1 Bestattungswagen.
Fazit:
Obwohl das Modell keinen
originalgetreuen Nachbau des Welsch-P1 darstellt, ist es doch ein sehr
interessantes Fahrzeug. In der Vitrine ist das Teil ein echter Blickfang .
Eigentlich hätte dieser Umbau beim Schwierigkeitsgrad glatte
sechs Sterne verdient. Aber Ich vergebe ja nur fünf....
Der Karosserieumbau
erfordert präzises und geduldiges Arbeiten. Es ist wirklich nicht einfach die
Karosse in allen Ebenen wieder winklig und ohne Versatz zusammenzusetzen. Das
überarbeiten der Trennstellen ist auch nicht ganz ohne.
Ein Modellbau-Profi
muss man zwar nicht sein, eine größere Erfahrung mit dem Umbau von
Modellauto-Karosserien aus Metall ist aber absolut notwendig. Es hat schon
seinen Grund das quasi nebenbei noch zwei weitere P1-Umbauten angefertigt
wurden. Zeitweise nervte die "Leiche" ganz gewaltig....
Etwas ärgerlich sind
mal wieder die fehlenden Beschriftungen.
Die Kosten liegen im untersten Bereich. Die P1-Basisfahrzeuge von
Minichamps kosten je nach Einkaufsquelle zwischen 19 und 25 Euro. Der Klebstoff,
die diversen Farben und der Filzschreiber sind für etwa 10 - 12 Euro erhältlich.
Die neu angefertigten Teile wurden wieder einmal aus diversen Abfällen wie
Plastikresten, Blech, Drähten, Holz etc. angefertigt. Das kostet wenig bis gar
nichts.
Das Bild: Der Olympia 1958, der Bestattungswagen und das P1-Coupé.
Copyright © in 2003 by Rik *Berti* Hartl
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