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Ein Opel Olympia Rekord P1 Coupé in 1:43


Das P1 Coupé
Dieses P1 Coupé entstand aus einer P1 Limousine von PMA Minichamps.


Der Umbau: Olympia Rekord P1 Coupé
Das Basismodell: PMA Minichamps, Opel Olympia Rekord P1 Limousine, Art.Nr.430043206
Der / Die Teilespender: -
Der Schwierigkeitsgrad:
Das Baujahr: 2003

Ein Opel Olympia Rekord P1 Coupé

Allgemeines zum Vorbild und zu meinem Umbau:
Die heute nicht mehr existierende Karosseriewerkstatt Autenrieth in Darmstadt baute Anfang der sechziger Jahre mehrere P1 Limousinen auf Kundenwunsch in Coupé's und Cabrio's um. Wie auf diversen Vorbildfotos zu sehen ist, wurden die Coupé's in mehreren Varianten gefertigt. Mal waren Heckflossen in verschiedenen Ausführungen angebracht, dann wurde auf Wunsch ein Stahlschiebedach zusätzlich eingebaut und an der Seite gab es eine zweite, lange Zierleiste. Im Prinzip gab es fast alles, da war der Kunde noch König und hatte die Qual der Wahl.
Ob die Farbgebung meines Modells tatsächlich einem konkreten Vorbild entspricht, kann Ich nicht sagen. Wahrscheinlich wohl nicht. Letztlich ist das aber auch unwichtig. Schließlich kann jeder sein Auto so lackieren wie er will.
Mit den von Autenrieth auf Bestellung angebrachten Heckflossen konnte Ich mich überhaupt nicht anfreunden. Diese Teile wurden, in zwei verschiedenen Versionen, aus Messingblech angefertigt und angebracht. Nach dem grundieren wurden die Teile letztlich aber wieder entfernt.
Die wirkten mir einfach zu aufdringlich, fast schon peinlich. Da erinnerte das Auto irgendwie an die rostige US-Schüssel der Olsen-Bande.... .

Allgemeines zum Modellumbau:
Zunächst wird das Basismodell, irgendeine der Minichamps P1-Limousinen, wieder in einige Baugruppen zerlegt :

Wie die einzelnen Baugruppen rein mechanisch miteinander verbunden sind, ist schon beim P1 Cabrio-Umbau beschrieben worden.
Da eine komplette Neulackierung unumgänglich ist, müssen alle Anbauteile der Karosserie komplett entfernt werden. Diese Teile sind mehr oder weniger fest verleimt und müssen von Innen aus der Karosse herausgedrückt werden. Die runden Rückstrahler am Heck sind übrigens nur auflackiert....

Arbeiten am Fahrgestell:
Hier gibt es nicht viel zu tun. Der Fächerauspuff wurde abgetrennt und das Rohr aufgebohrt. Die vordere Stoßstange wurde in der Mitte etwas angefeilt. Hier wurde später der Kennzeichenhalter befestigt.
Die Felgen und der überarbeitete Auspuff bekamen eine silberne Lackierung.

Das Fahrgestell mit der Inneneinrichtung

Das Bild: Das Fahrgestell mit der überarbeiteten Inneneinrichtung. Die Seitenteile sind bereits wieder montiert. Die Felgen wurden silber lackiert und der Kennzeichenhalter an der vorderen Stoßstange montiert.

Arbeiten an der Karosserie:
Die Karosserie musste völlig umgebaut werden. Aus dem Dach wird ein 7 mm breiter "Streifen" herausgetrennt. Die erste Sägelinie lag einen Millimeter hinter dem oberen, inneren Übergang von der A-Säule zum Dach. Die zweite Schnittlinie befindet sich 7,5 mm (Materialverlust beim Sägen) hinter dem ersten Schnitt in Richtung Dachmitte.

Das neue Dach

Die B-Säulen wurden einfach mit der Trennscheibe herausgeschnitten. Die Schnittkanten am Dach und an der Karosserie wurden mit der Feile und etwas Schleifpapier verputzt.
Die C-Säulen mussten genau auf der Karosserie durchgetrennt werden. Am Dach müssen die Reste der C-Säulen so lang wie möglich bleiben. Die Schnittbreite der Säge oder der Trennscheibe sollte 0,8 - 0,9 mm nicht überschreiten.
Die Zierleiste unterhalb der Heckscheibe wurde flachgefeilt. Danach kamen die Karosserie und das Dach zum entlacken erstmal in ein mehrtägiges Tauchbad in Nitroverdünnung.
Durch das gekürzte Dach bedingt, muss zwischen dem Kofferraumdeckel (Scharnierseite) und der neuen, weiter vorn liegenden Heckscheibenunterkante eine Kunststoffplatte eingepasst, verspachtelt und verschliffen werden.

Das einarbeiten dieses Passstückes ist ein kleines Geduldsspiel. Auf alle Fälle sollte vorher schon die Verglasung gekürzt werden und in das Dach passen. Das erleichtert die Feilarbeiten an der Ausrundung des Passstückes im Bereich der neuen Unterkante der Heckscheibe.

Provisorisch zusammengesteckt Die neue Karosserie

Die Bilder: Links die Karosserie nachdem das Dach abgetrennt und gekürzt wurde. Für das Foto wurde das Dach mit Tesafilmstreifen mal provisorisch auf der noch nicht entlackten Karosse befestigt. Die ehemalige Heckscheibenzierleiste ist bereits abgefeilt.
Rechts: Die neu aufgebaute, blanke Karosserie. Einige Bereiche wurden gespachtelt und überschliffen.

Die Türen müssen auf der Schloßseite um 4 mm nach hinten "verlängert" werden. Die neuen Türspalte wurde mit einem Kerbschnitzwerkzeug und einem scharfen Messer in die Karosserie eingearbeitet. Auf der Höhe der Schweller müssen die waagerechten Spalte entsprechend verlängert werden. Nach dem grundieren, vor dem auftragen der endgültigen Lackierung, wurden die Spalte noch einmal nachgearbeitet.
Die alten Türspalte wurden verspachtelt und verschliffen. Die in diesen Bereich unterbrochenen seitlichen Zierleisten wurden mit Spachtelmasse aufgefüllt und neu herausgearbeitet. Das ist eine etwas mühsame Arbeit....
Die vordere Bohrung der Türgriffe wurde mit Stabilit verfüllt und verschliffen. Die alte hintere Bohrung ist jetzt die vordere der neuen Griffe. Die neue hintere Bohrung wurde mit der Kleinbohrmaschine erstellt.

Die neu aufgebaute Karosserie

Das Dach wurde mit Stabilit-Express an der Karosserie befestigt. Im Frontscheibenrahmen und in den Säulen wurden kleine Bleche als Stabilisierung eingeklebt. Die Klebestellen wurden teilweise verspachtelt und wieder überschliffen.
Die Befestigungsbleche in den Säulen wurden nach dem aushärten des Klebers mit der Minibohrmaschine und einem Schleifstein fast völlig abgeschliffen. Ansonsten passt die Verglasung bei der Endmontage nicht zwischen die Säulen.
Die Rahmen der vorderen Ausstellfenster und die senkrechten Zierleisten von der Türen (hintere Schloßfuge) zum Dach entstanden aus 0,4 mm Messingdraht. Die neue Zierleiste an der Unterkante der Heckscheibe wurde ebenfalls aus diesem Draht angefertigt. Die "Leisten" bekamen einen silbernen Anstrich.
Die Aussenlackierung der Karosserie wurde in drei Schichten aufgebracht. Eine Schicht Grundierung / Filler und zwei Schichten Brillantblau (RAL 5007).
Auf das grundieren und fillern sollte keinesfalls verzichtet werden. Da einige Stellen ja doch erheblich gespachtelt werden müssen, lassen sich eventuelle Fehler, Riefen etc., einfacher erkennen und nachschleifen.
Der Innenbereich der Karosserie erhielt eine Neulackierung mit Revell Mattweiß Nr.5 .

Das P1 Coupé Das P1 Coupé

Arbeiten an der Verglasung:
Die einteilig ausgeführte Verglasung musste an das gekürzte Dach angepasst werden. Dazu wurde das Plastikteil in zwei Teile zerlegt. Benötigt werden ein Teil für die Frontscheibe und ein größeres für den Bereich von den A-Säulen bis zum Heck. Die Trennschnitte der beiden Bauteile müssen sich später genau hinter den A-Säulen und unter dem an der Karosserie verbliebenen Frontscheibenrahmen befinden. Eine andere Möglichkeit die Trennstellen der Gläser zu verbergen gibt es nämlich nicht.
Nach dem abtrennen des Frontscheibenteiles wurde der hintere "Rest" in das neue Dach eingelegt. Der vordere Bereich dieses Teils der Verglasung musste nun soweit gekürzt werden, das dieses Bauteil, das Dach und die in die Karosserie eingelegte Frontscheibe genau zusammenpassen. An der Trennstelle Frontscheibenrahmen / Dach darf kein Luftspalt entstehen und die Säulen vom Dach müssen auf der Karosserie aufliegen.
Das zuschneiden der Verglasung sollte schon vor dem endgültigen befestigen des Daches erfolgen. Durch die bereits passende Verglasung kann das am Kofferraum einzusetzende Passstück exakt an die Ausrundung der Heckscheibe angepasst werden.
Der hintere Bereich der Verglasung muß in der Höhe noch etwas gekürzt werden. Dieses kürzen sollte jedoch erst nach der endgültigen befestigung des Daches an der Karosserie erfolgen. Die Verglasung darf letztlich maximal einen halben Millimeter in den unteren Bereich der Karosse hineinreichen. Sonst passt später die Inneneinrichtung nicht richtig.
Der Innenspiegel wurde erst ganz zum Schluß, vor der Endmontage Karosserie / Fahrgestell wieder eingeklebt.

Das P1 Coupé

Arbeiten an der Inneneinrichtung:
Von der Inneneinrichtung wurde die Hutablage mit der oberen Kante der Rücksitzbank abgetrennt. Dieses abgetrennte Teil wird etwa 5 mm weiter nach vorn verschoben und verklebt. Es empfiehlt sich diese Arbeit erst auszuführen, wenn das im Kofferaumbereich eingesetzte Passstück fertig bearbeitet ist, sprich an die Ausrundung der Heckscheibe angepasst wurde.
Die neu eingesetzte Rückenlehne der hinteren (Not)Sitzbank wurde der Bastelkiste entnommen, entsprechend angepasst und mit Stabilit eingeleimt.
Der hintere Bereich des Interieurs erhielt eine Neulackierung mit Revell Mattweiß Nr.5 .
Die Vordersitzlehnen wurden farblich abgesetzt. Als Anhalt für die richtige Höhe diente der obere, weiß lackierte Bereich der Seitenteile. Verwendet wurde wieder Revell Nr.5 .
Ausserdem wurden die üblichen Fußmatten aus schwarzem Bastelkarton ausgeschnitten und eingeklebt. Die bislang fehlende Pedalerie wurde aus Stabilit und 0,4 mm Draht angefertigt.
Die weißen Innenkotflügel erhielten eine mattschwarze Lackierung mit Revell Nr.8 .

Die P1 Limousine und das Coupé

Das Bild: Links das von mir verwendete Basisfahrzeug, die Hawaiiblaue Limousine, Minichamps Art.Nr. 430 043 206, rechts das daraus entstandene Coupé.


Restarbeiten / Sonstiges:
Die Rückleuchten wurden farblich etwas nachbehandelt. Die vorderen Blinkleuchten und die hinteren Rückstrahler wurden mit diversen Revell-Farben neu aufgebracht.
Die seitlichen Zierleisten der Karosserie wurden mit Bare Metal Foil verchromt. Alle Fensterrahmen wurden mit einem Silbermetallicstift von Sanford farblich abgesetzt.
Zusätzlich wurden noch die Schweller mit "Zierleisten" aus Bare Metal Folie versehen. Ob es die so gab? Gute Frage, mir gefällt es so....
An der vorderen Stoßstange und auf dem hinteren Kofferraumblech wurde je ein aus Messingblech ausgeschnittener, silber lackierter Kennzeichenhalter angebracht. Die Kennzeichen wurden wie üblich auf dem PC angefertigt.
Als Wermutstropfen bleiben die fehlenden "Rekord"-Schriftzüge auf den vorderen Kotflügeln und der Heckklappe, sowie der "Opel"-Schriftzug der Motorhaube. Lediglich der "Blitz" auf der Motorhaube konnte angebracht werden. Der stammt vom kaputten Eligor Oly der für den Olympia Schienen-Caravan als Decal-Spender herhalten musste.
Wer entsprechende Decals oder Aufreibebeschriftungen in guter Qualität zu einem adäquaten Preis anfertigen könnte, kann mir gern ein Angebot machen :

Fazit:
Das ist kein Umbau für zwischendurch oder für den Anfänger. Das Modell erfordert schon gewisse Fertigkeiten und viel Geduld. Die aufwendigen Arbeiten an der Karosserie sind mit Sicherheit nicht jedermanns Sache. Man muss zwar kein gelernter Karosseriebauer sein, eine gewisse Erfahrung mit Umbauten ist aber schon von Nöten.
Die interessante Optik des Autos rechtfertigt den Aufwand aber allemal. Und ein Großserienmodell wird es von diesem Wagen wohl nie geben....
Die P1-Basisfahrzeuge von Minichamps kosten je nach Einkaufsquelle zwischen 19 und 25 Euro. Die Klebstoffe, die diversen Farben, der Spachtel, die Chromfolie und der Silbermetallicstift sind für etwa 18 - 25 Euro erhältlich. Klar: Sofern nicht sowieso schon vorhanden....
Ein paar 0,4 mm Drähte hat wohl jeder in der Kiste. Die Bastelkiste ist auch bei der neuen Rückenlehne der hinteren Sitzbank gefragt.
Werkzeugtechnisch empfiehlt sich mal wieder die Kleinbohrmaschine.

Das Coupé und die P1 Limousine



Copyright © in 2003 by Rik *Berti* Hartl

 

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